Die Lehrerarbeitszeit stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung 2008
Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung des GEW-Kreisverbands Steinfurt stand die Lehrerarbeitszeit, deren Senkung die Bildungsgewerkschaft seit langem fordert, weil die außerunterrichtlichen Aufgaben kontinuierlich zugenommen haben.
Die stellvertretende Landesvorsitzende Dorothee Schäfer (links) referierte über verschiedene Modelle der Berechnung von Lehrerarbeitszeit. Die derzeit in NRW gültige Regelung basiert auf einer festen Zahl von Unterrichtsstunden, die Lehrer wöchentlich erteilen, und die nach Schulformen gestaffelt sind. Das birgt gewisse Ungerechtigkeiten, weil Lehrkräften mit umfangreichen Korrekturaufgaben oder Klassenlehrerfunktion dieselbe Unterrichtszeit zugewiesen wird wie ihren Kollegen ohne diese Aufgaben. |
Schnell wurde in der anschließenden Diskussion unter den Gewerkschaftlern aber das Problem auf den Punkt gebracht: Wenn das Schulministerium nicht zusätzliche Mittel bereit stelle, kann eine Entlastung eines Teils der Lehrerschaft nur mit größerer Belastung eines anderen einhergehen.
"Diese Modelle spalten die Lehrerkollegien und schüren Konkurrenz und Zwietracht", war die einhellige Meinung der GEW-Versammlung.
Trotz aller Mängel und gewisser Ungerechtigkeiten sei die derzeitige Regelung der Lehrerarbeitszeit immer noch besser als ein neues Berechnungsmodell, das zwar einen geringen Teil der Lehrerschaft entlaste, aber für den größeren Teil, wie in Hamburg zu sehen, eine erhebliche Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung mit sich bringe.
Die GEW bleibt bei ihrer Forderung nach Senkung der Unterrichtsstunden für alle Lehrerinnen und Lehrer.
Strahlende Gesichter bei der Jahreshauptversammlung 2008 des GEW-Kreisverbandes Steinfurt (v.l.n.r.): stellvertretender Kreisvorsitzender Lothar Kurz, zwei Jubilarinnen, Kreisvorsitzender Jochen Glüder, stellvertretende Landesvorsitzende Dorothea Schäfer.