Maifeier 2011 des DGB-Ortsverbandes Rheine wieder im Stadtpark, aber mit neuer kultureller Umrahmung durch den Chor "Kalinka"
Alten Traditionen folgend führte der DGB-Ortsverband Rheine seine Maifeier in diesem Jahr wieder im Stadtpark durch. Das Wetter spielte mit, so dass die Teilnehmerzahl erkennbar höher als in den letzten Jahren war.
Rolf Hannemann von der DGB Region Münsterland begrüßte die anwesenden Gewerkschaftsmitglieder und aus dem Bereich der Politik die Bürgermeisterin der Stadt Rheine, Ingrid Arndt-Brauer MdB, die Landtagsabgeordnete Elisabeth Veldhues, den stellvertretenden Landrat Jürgen Cosse und Altbürgermeister Günter Thum. Hannemann machte deutlich, dass der augenblickliche Konjunkturaufschwung nicht automatisch auch bei den abhängig Beschäftigten ankomme: neue Arbeitsplätze entstünden überwiegend im Niedriglohnsektor sowie befristet oder in aus anderen Gründen wenig geschützten Bereichen. Es sei ein Skandal, dass jährlich allein 11 Mrd. € an Arbeitslosengeld II an solche Personen gezahlt werden müssten, die trotz vollzeitiger Beschäftigung hinsichtlich ihrer Einkommen unter dem Existenzminimum lägen. |
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Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder erhob in ihrem Grußwort nachdrücklich die Forderung, die Wirtschaft solle dem Allgemeinwohl dienen. Sie ging auch auf die Geschichte der Gewerkschaftsbewegung in Rheine ein und verwies in diesem Zusammenhang auf den ersten Tarifvertrag für die Textilindustrie aus dem Jahre 1919, in dem der Achtstundenarbeitstag erstmals fixiert wurde. Von den anwesenden Gästen begrüßte sie ausdrücklich Rudi Marciniak den früheren langjährigen 1. Bevollmächtigten der IG Metall - Verwaltungsstelle Rheine. |
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Als Mairedner ging Heinz Pfeffer, derzeitiger 1. Bevollmächtigter der IG Metall - Verwaltungsstelle Rheine, ausführlich auf die Frage ein, ob und wie die Wirtschaftskrise der letzten Jahre denn nun aufgearbeitet sei. Nach seiner Auffassung sei nichts geschehen, was eine Wiederholung dieser Krise verhindern könne: das Finanzkapital habe nach wie vor alle Möglichkeiten, seine gesamtwirtschaftlich unverantwortlichen Spekulationen zu wiederholen; neoliberale Konzepte würden wieder aus der Schublade gekramt, als sei die Krise schon völlig vergessen. Pfeffer ging auch auf die aktuelle Atomkatastrophe im japanischen Fukushima ein: das Münsterland könne arbeitsplatzmäßig stark davon profitieren, wenn nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomindustrie regenerative Energiequellen deutlich erhöhte Bedeutung erhalten. |