#IhrFehlt für gute Schule – GEW NRW fordert Maßnahmen gegen Lehrkräftemangel

Mit der Kampagne „#IhrFehlt für gute Schule“ weist die Bildungsgewerkschaft GEW NRW auf den eklatanten Mangel an Lehrer*innen in den NRW-Schulen hin. „Der Lehrkräftemangel an den Schulen in NRW verhindert Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen“, sagt Monika Kaymaz, Mitglied des Vorsitzendenteams der GEW im Kreis Steinfurt.

Im Regierungsbezirk Münster wurden am 17.09.2021 bei der Aktion vor dem Rathaus in Recklinghausen 40 Aluminiumfiguren aufgestellt, die symbolisch für die fehlenden Lehrkräfte in den Schulen stehen. „Im Kreis Recklinghausen fehlen alleine an den 13 Förderschulen fast 50 Kolleg*innen. Und auch an den Grundschulen sind große Lücken. Insgesamt sind dort nur 92 % der Stellen besetzt, d.h. im Schnitt fehlen an jeder Schulen ein bis zwei Lehrkräfte. Sie fehlen bei der Klassenfahrt, beim Bilden von Persönlichkeiten, für die individuelle Förderung und insgesamt für gute Schule“. In NRW fehlen insgesamt über alle Schulformen rund 4.000 Lehrkräfte.

Auch im Kreis Steinfurt ist der Mangel deutlich spürbar. So konnten bei vielen Stellenausschreibungen, insbesondere für Förderschullehrer*innen im Gemeinsamen Lernen an unseren Grundschulen, keine Bewerber*innen gefunden werden. Schulleitungen berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, genügend Klassenlehrer*innen für ihre Klassen zu finden und der Großteil von befristet eingestellten Vertretungskräften sind keine ausgebildeten Lehrkräfte.

 „Dieser chronische Mangel verhindert, dass wir in kleineren Klassen verlässlich und individuell beste Bildung bieten können“, betont Monika Kaymaz. „Ausbaden müssen das die Schüler*innen mit schlechteren Chancen auf ihrem Lebensweg und die Kolleg*innen mit einer größeren Belastung. Viele Lehrkräfte gehen deshalb weit über ihre Grenzen, damit Kinder und Jugendliche nicht im Regen stehen. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.“

Die Bildungsgewerkschaft fordert deshalb, die gemachten Versprechen einzulösen. „Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Menschen sich für den Beruf als Lehrkraft entscheiden, vor allem an einer Grund- oder Förderschule. Deshalb brauchen wir ein Ende der verfassungswidrigen Besoldung: A 13 Z / EG 13 im Einstiegsamt muss für alle Lehrkräfte gelten. Dazu müssen die Studienkapazitäten erhöht werden, um mehr grundständig ausgebildete Lehrer*innen in den Schulen zu haben. Seiten- und Quereinsteiger*innen dürfen nicht alleine gelassen werden – hier braucht es umfangreiche Qualifizierungen und eine Beschäftigung mit langfristiger Perspektive und angemessener Bezahlung.“
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