Herbst-Kulturveranstaltung
2024:
Das Improvisationstheater RATZFATZ regte zum
lauten Lachen und zum leisen
Nachdenken an
Improvisationstheater lebt
davon, dass das Publikum
thematische Vorgaben einbringt. Wenn dieses Publikum
überwiegend aus
(ehemaligen) Lehrer*innen besteht, ist es nicht
verwunderlich, dass Schule –
Alltag oder Highlights - bei Vorgaben dieser Art breiten
Raum einnimmt.
So auch bei der diesjährigen
Herbst-Kulturveranstaltung des
GEW-Kreisverbandes Steinfurt, die von dem in Münster
beheimateten Improvisationstheater RATZFATZ in der
Kulturschmiede Greven gestaltet wurde.
Die Akteure des
Improvisationstheaters RATZFATZ aus Münster
(v.l.n.r.) Christoph Elling, Ulrich Bunk, Jan Reckforth
und Silke Eumann jubeln
ihrem kongenialen Musikbegleiter (leider nicht im Bild)
zu.
Wenn aus dem Publikum
hierbei etwa der Begriff „Elternsprechtag“
genannt wurde, rief dies bei allen Anwesenden Erinnerungen
verschiedenster Art
- als frühere Schüler*innen, Lehrer*innen oder Eltern*innen
- aus
wahrscheinlich nachvollziehbar diskongruenten Perspektiven –
hervor und konnte
damit die kreative Phantasie der Akteure auf der Bühne
bereits heftig befeuern.
Weil sich dem aber dann auch
der bedeutungs- und
alkoholschwangere Begriff „Aperol“ zugesellte, geriet das
Extempore der Akteure
in einen taumelnden Themenreigen bis hin zum Verpacken von
Skulpturen, dem
Ausprobieren eines neuen Schlafzimmers und dem
Totschlagargument „Eis geht
immer“.
Etwas systematischer
verfolgte RATZFATZ dann den Tagesablauf
der fiktionalen Lehrerin Heike Upmann, 50 Jahre alt, die
sich – nur geringfügig
vereinfacht – als „Kämpferin“ charakterisieren lässt. Weiter
so!
Ein Glanzpunkt des Abends
war sicherlich die Präsentation
eines Chemie-Unterrichts-Versuches im Rahmen eines
schulischen „Tags der
offenen Tür“ im Stil von acht (oder neun?) Film-Genres. Wer
hätte gedacht, dass
dieses Thema auch zu einer keinesfalls trocken-nüchternen
Tagesschau-Meldung
oder zu einer herzzerreißenden Rosamunde-Pilcher-Schmonzette
verwurstet werden
kann?
Ein Abend, der alle immer
wieder laut lachen ließ, der
vielleicht aber auch das leise Nachdenken über dies und das
in unserem
wirklichen Leben anregen konnte.
"Am
Ende entscheidet die Lehrkraft!"
|
Kollege Ulf Mangold,
Lehrer an der Nelson-Mandela-Schule Rheine und
Mitglied des Bezirkspersonalrats, erwies sich als
äußerst sachkundiger Referent zur vorgesehenen
Thematik. Er machte deutlich, dass der Einsatz Künstlicher Intelligenz an Schulen auf recht verschiedenen Ebenen erfolgen kann, so etwa in Bereichen der Schulverwaltung und im Rahmen der Erledigung von Routinearbeiten der Lehrkräfte, wobei aus seiner Sicht noch nicht alle Probleme des Datenschutzes zufriedenstellend gelöst sind. |
Was den unterrichtlichen Kernbereich angeht, sah Mangold
Vorteile für die Lehrkräfte etwa bei der vereinfachten
Erstellung von Aufgabenblättern für verschiedene
Anspruchsniveaus, wodurch individualisierte Förderung
erleichtert werde, und bei der Rechtschreibungs- und
Grammatikkorrektur von Texten. Er wies aber auch
nachdrücklich darauf hin, dass die Beurteilung der
Kreativität solcher Texte Aufgabe der einzelnen Lehrkraft
bleibt. Ebenso vehement sprach er sich dagegen aus,
Laufbahnprognosen oder Versetzungsentscheidungen von den
Algorithmen der KI-Programme abhängig zu machen; dies müsse
nach wie vor der Lehrerkonferenz vorbehalten bleiben, damit
alle relevanten Umstände aus dem Lebensbereich der
Schülerinnen und Schüler angemessen berücksichtigt werden
könnten.
Die Anwesenden stimmten in
dieser Hinsicht völlig mit ihm überein: „Am Ende entscheidet
die Lehrkraft!“
Ein Vor-Ort-Angebot
zur Berechnung künftiger Ruhestandsbezüge
Ein
Vor-Ort-Angebot zur
Rechtsberatung
Der GEW-Kreisverband Steinfurt arbeitet
mit im kreisweiten "Forum für Menschenrechte und Nachhaltigkeit". |